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Ehrenamt

Im Mittelpunkt von Christin Löhners umfangreichem sozialen Engagement steht die VDGE e.V. (Vereinigung von Menschen mit Variante der Geschlechtsentwicklung e.V.), eine Organisation, der sie seit der Gründung als Vorsitzende vorsteht. Ihre Arbeit dort ist tief in persönlicher Erfahrung verwurzelt und von dem Wunsch getragen, anderen den oft schwierigen Weg zu erleichtern, den sie selbst gehen musste.

Die Wurzeln ihres Engagements reichen zurück ins Jahr 2016, als Christin die "Trans* SHG Hegau" in Radolfzell am Bodensee ins Leben rief – damals die einzige Selbsthilfegruppe für transgeschlechtliche Menschen im gesamten Bodensee- und Schwarzwaldraum. Der unmittelbare Erfolg dieser Initiative – bei jedem Treffen fanden sich bis zu 25 Hilfesuchende ein – offenbarte den enormen Bedarf an Unterstützungsangeboten in der Region und bestärkte Christin darin, ihr Engagement auszuweiten.

Die wachsende Nachfrage führte zur Eröffnung einer weiteren Selbsthilfegruppe in Villingen im Schwarzwald. Mit dieser geografischen Expansion wurde jedoch der ursprüngliche Name "Trans* SHG Hegau" zunehmend unpassend. Dies veranlasste Christin, im Jahr 2021 den Verein VDGE e.V. zu gründen, der fortan als Dachorganisation für alle bestehenden und zukünftigen Selbsthilfegruppen fungieren sollte.

In ihrer Funktion als Vorsitzende der VDGE e.V. trägt Christin maßgebliche Verantwortung für die organisatorischen Belange des Vereins. Sie koordiniert die verschiedenen Selbsthilfegruppen, entwickelt Konzepte für die Peerberatung und sorgt für eine professionelle Betreuung der hilfesuchenden trans* und inter* Personen. Während sie anfänglich selbst drei verschiedene Selbsthilfegruppen leitete, konzentriert sie sich heute auf die Gruppe in Sulz am Neckar (Schwarzwald), um gleichzeitig Kapazitäten für andere wichtige Vereinsaufgaben freizuhalten.

Neben der direkten Betreuung in Selbsthilfegruppen engagiert sich Christin in der individuellen Peerberatung. Hier unterstützt sie transgeschlechtliche und intergeschlechtliche Menschen bei rechtlichen Fragen, begleitet sie auf dem Weg der Transition und bietet emotionalen Beistand in Krisensituationen. Ihre persönlichen Erfahrungen machen sie zu einer authentischen und vertrauenswürdigen Ansprechpartnerin für Menschen, die oft mit Unverständnis, Diskriminierung und bürokratischen Hürden konfrontiert sind.

Christins ehrenamtliches Engagement ist getrieben von der tiefen Überzeugung, dass niemand auf dem Weg der Selbstfindung und Transition so allein sein sollte, wie sie es einst war. In einer Gesellschaft, die transgeschlechtlichen und intergeschlechtlichen Menschen noch immer mit Vorurteilen begegnet und in einem Rechtssystem, das ihre Selbstbestimmung erschwert, schafft sie mit der VDGE e.V. einen sicheren Hafen und eine starke Gemeinschaft für diejenigen, die Unterstützung auf ihrem Weg zu einem authentischen Leben benötigen.

Politik

Christin Löhners politisches Engagement wurzelt tief in ihren persönlichen Erfahrungen als Frau mit transgeschlechtlicher Vergangenheit. Ihr intimes Verständnis der sozialen Ausgrenzung, Diskriminierung und feindseligen Reaktionen, mit denen transgeschlechtliche Menschen konfrontiert sind, bildet das Fundament ihres politischen Aktivismus. Als selbsterklärte Feministin und Aktivistin setzt sie sich konsequent für eine gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung aller queeren Menschen ein.

Ein bemerkenswerter Meilenstein in Christins politischer Laufbahn war ihre Kandidatur für das Amt der Oberbürgermeisterin von Konstanz am Bodensee im Jahr 2020. Diese mutige Initiative unterstreicht ihr Bestreben, politische Verantwortung zu übernehmen und direkten Einfluss auf kommunalpolitische Entscheidungsprozesse zu nehmen. Obwohl sie ihre Kandidatur kurz vor der Wahl zurückzog – eine strategische Entscheidung, um die progressive Wählerbasis nicht zu spalten, nachdem ein erfahrenerer Kandidat mit ähnlichen politischen Zielen ins Rennen eintrat – demonstrierte dieser Schritt ihr politisches Verantwortungsbewusstsein und ihre Bereitschaft, persönliche Ambitionen dem größeren politischen Ziel unterzuordnen.

Von 2021 bis Februar 2025 bekleidete Christin eine bedeutende Position im Bundesvorstand der Partei mut, wo sie als frauen- und queerpolitische Sprecherin fungierte. In dieser Funktion vertrat sie nicht nur die Interessen von Frauen und queeren Menschen innerhalb der Partei, sondern prägte auch maßgeblich deren politische Ausrichtung in diesen Bereichen. Ihre Expertise in digitalen Fragen spiegelte sich in ihrer fortgesetzten Verantwortung für die Webpräsenz und die technische Infrastruktur der Partei wider – ein Bereich, den sie auch nach ihrem Parteiaustritt im Februar 2025 weiterhin betreut, was ihr hohes Verantwortungsbewusstsein belegt.

Christins politisches Selbstverständnis ist eng mit ihrem Antifaschismus verknüpft. Sie positioniert sich entschieden gegen rechtsextreme Ideologien und setzt sich aktiv dafür ein, dem zunehmenden Rechtsruck in Deutschland entgegenzuwirken. Diese Haltung ist nicht nur Ausdruck ihrer politischen Überzeugung, sondern auch ihres Wissens um die besondere Vulnerabilität marginalisierter Gruppen in Zeiten politischer Radikalisierung.

Ihre jüngste Entscheidung, neue politische Wege zu beschreiten, zeugt von Christins Bereitschaft zur Weiterentwicklung und ihrer Suche nach effektiven Plattformen für ihr politisches Engagement. Obwohl sie die Partei mut verlassen hat, bleibt ihr Engagement für progressive Politik ungebrochen.

Christins politisches Wirken ist stets von der Überzeugung geleitet, dass eine gerechte Gesellschaft nur entstehen kann, wenn die Rechte und die Würde aller Menschen – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität – geachtet werden. Ihr Einsatz für queere Rechte, ihre feministische Haltung und ihr antifaschistisches Engagement bilden ein kohärentes politisches Profil, das auf persönlicher Erfahrung basiert und auf strukturelle Veränderung abzielt.

Sichtbarkeit und Aufklärung

Als engagierte Aktivistin und Feministin widmet Christin Löhner ihre Energie einem breiten Spektrum gesellschaftlicher Anliegen, wobei der Schwerpunkt ihres Engagements auf dem Kampf für die Rechte von trans* und inter* Personen liegt. Ihr Aktivismus ist tief in persönlicher Erfahrung verwurzelt und von dem Bestreben getragen, strukturelle Diskriminierung zu bekämpfen und gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern.

Im Zentrum von Christins aktivistischer Arbeit steht der unermüdliche Einsatz gegen die Diskriminierung, Gewalt und den Hass, dem trans* Menschen in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind. Als Betroffene kennt sie die vielschichtigen Herausforderungen aus erster Hand und nutzt diese Erfahrung, um authentisch und wirkungsvoll für Veränderung einzutreten. Ihre Strategie folgt dabei dem Prinzip maximaler Sichtbarkeit – ein wichtiger Ansatz, um der gesellschaftlichen Marginalisierung und Unsichtbarmachung von trans* Personen entgegenzuwirken.

Ein wesentliches Element ihres Aktivismus ist die Bildungs- und Aufklärungsarbeit. In regelmäßigen Vorträgen an Schulen, Universitäten und sozialen Einrichtungen vermittelt Christin grundlegendes Wissen über geschlechtliche Vielfalt und sensibilisiert für die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen von trans* und inter* Personen. Besonders hervorzuheben ist ihre feste Integration in den Lehrplan zweier Kliniken, wo sie zweimal jährlich die angehenden Pflegekräfte zum Thema "LGBT in der Pflege" schult – ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung für queere Menschen.

Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, nutzt Christin strategisch verschiedene Medienkanäle. Ihre zahlreichen Fernsehauftritte – darunter eine umfangreiche Dokumentation auf VOX, Talkshow-Auftritte bei "Britt - Der Talk" auf Sat.1 und in der "Barbara Karlich Show" im ORF – ermöglichen es ihr, trans* Themen einem Massenpublikum zugänglich zu machen. Ergänzt wird diese überregionale Präsenz durch kontinuierliche Berichterstattung in regionalen Zeitungen des südwestdeutschen Raums.

Ein symbolisch bedeutsamer Meilenstein in Christins Leben und Aktivismus war ihre Hochzeit mit Michelle im Oktober 2018. Als erstes gleichgeschlechtliches und transgeschlechtliches Ehepaar in Baden-Württemberg schufen die beiden nicht nur ein persönliches Glück, sondern setzten auch ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für die Gleichwertigkeit queerer Beziehungen. Die mediale Resonanz dieses Ereignisses unterstreicht seinen gesellschaftspolitischen Stellenwert.

Neben ihrem Fokus auf trans* Rechte engagiert sich Christin ebenso leidenschaftlich für feministische Anliegen – insbesondere für die echte Gleichstellung aller Frauen in allen Lebensbereichen und für den Kampf gegen verbale und körperliche Gewalt an Frauen. Dieser intersektionale Ansatz verdeutlicht ihr Verständnis dafür, wie verschiedene Formen der Diskriminierung ineinandergreifen und sich gegenseitig verstärken können.

Christins Aktivismus zeichnet sich durch eine seltene Kombination aus persönlicher Betroffenheit, fachlicher Kompetenz und unermüdlichem Engagement aus. Ihr Wirken trägt maßgeblich dazu bei, den Weg für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft zu ebnen, in der geschlechtliche Vielfalt nicht nur toleriert, sondern wertgeschätzt wird.

Alle Medien- und Presseberichte findet man hier.