Immer noch exkludierende Missstände am Internationalen Weltfrauentag 2021 – Über erstarkende TERFs und exkludierende Schwulen- und Lesbenorganisationen

Heute ist der 08. März 2021. Der 8. März, an dem jedes Jahr alle Frauen ihren Weltfrauentag zelebrieren. Alle Frauen? Nein! Eine kleine Gruppe von Frauen bleibt auch heute noch, im 21. Jahrhundert, außen vor. Eine Gruppe von Frauen wird auch heute noch ausgeschlossen und exkludiert! Einer Gruppe von Frauen wird auch heute noch von anderen Frauen ihre Weiblichkeit und ihr Frau-Sein abgesprochen!

Zunächst möchte ich hier allen Frauen zum Internationalen Weltfrauentag gratulieren und beglückwünsche sie zu ihren Schutzräumen, ihrem Wahlrecht und ihrem Schutz vor Diskriminierung und gleichem Recht im Grundgesetz.

Am 27. August 1910 schlug die Sozialistin Clara Zetkin in Kopenhagen die Einführung eines nationalen Frauentags vor. Die Idee kam damals aus den USA, als sich 1908 ein Frauenkomitee gegründet hatte, das im Februar 1909 einen sehr erfolgreichen, nationalen Frauenkampftag ins Leben gerufen hatte.

Damals war das Hauptanliegen dieser Bewegung natürlich das freie, geheime und gleiche Frauenwahlrecht. Es dauerte dann acht Jahre, viele Auf und Abs des Frauentags bis hin zur Illegalität und verschiedene Termine an denen dieser Tag begangen wurde, bis dann 1918 das aktive und passive Wahlrecht für Frauen eingeführt wurde.

Heute brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen, durch zelebrieren dieses internationalen Tags für Gleichberechtigung von Frauen, für sexuelle Selbstbestimmung der Frauen und natürlich für den Kampf gegen Gewalt an Frauen, belächelt zu werden oder gar ins Gefängnis gesteckt zu werden. Jedenfalls nicht bei uns.

Die Gleichberechtigung für Frauen, die sexuelle Selbstbestimmung und der Schutz gegen Gewalt gegen Frauen sind heute in Deutschland zweifellos auf dem Vormarsch und das ist gut so, auch wenn es immer noch nicht so ist, wie es sein sollte.

  • Denken wir nur mal an die gesetzlich festgelegte Lohngleichheit, die auch heute immer noch kaum Effekt zeigt.
  • Denken wir nur mal an die Frauenquote in Gremien und Führungspositionen, die Deutschland weit nach wie vor kaum verändert bei etwa 26 % liegt.
  • Denken wir nur mal an die vielen sexuellen Übergriffe und die sexuelle Gewalt, die auch heute noch allgegenwärtig sind!

Frauen…. Frausein und Weiblichkeit….

Was definiert eigentlich einen Menschen als Frau?

  • Ist es die Möglichkeit, Kinder zu gebären oder zu stillen?
  • Sind es die Kurven, die Berge und Täler eines weiblichen Körpers?
  • Ist es das, was eine Frau zwischen den Beinen hat oder sind es die roten Lippen, das lange Haar?
  • Oder ist es das doppelte X-Chromosom, das einen Menschen zur Frau macht?
  • Vielleicht die Hormone?

Was viele Menschen offenbar nicht wissen: Es gibt Frauen, die keine Kinder bekommen können! Es gibt Frauen, die ohne Gebärmutter zur Welt kommen! Es gibt Frauen, die aufgrund von Krankheit oder anderen Probleme keine Brüste haben! Es gibt molligere Frauen und super dünne Frauen, bei denen man kaum von weiblichen Kurven reden kann! Es gibt Frauen, mit kurzen Haaren, schmalen Lippen. Es gibt Frauen mit zwei X Chromosomen und einem Y Chromosom! Es gibt Frauen, die deutlich mehr Testosteron im Körper haben, als ihnen lieb ist! Es gibt Frauen mit Muskeln, Frauen mit tiefer Stimme oder Frauen, die nicht kochen können. Es gibt Frauen, die Autos reparieren und die Farbe Pink hassen. Und es gibt Frauen, die tatsächlich auch einparken können!

Was also definiert einen Menschen zur Frau?

Ist es die soziale Rolle? Die Schublade, die andere der Frau geben?

Nein! Es ist das eigene WISSEN eine Frau zu sein! Wenn ich von mir weiß und sage, eine Frau zu sein, dann BIN ICH EINE FRAU. Und dann erwarte ich auch, dass man das respektiert und mich entsprechend behandelt! Ohne Getuschel, schiefes Grinsen in den hinteren Reihen und ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen!

Es gibt eine Gruppe von Frauen, die auch heutzutage und hier in Deutschland noch kaum vor Ungerechtigkeit, Diskriminierung oder Gewalt geschützt ist. Es gibt Frauen, die auch heute noch und hier in Deutschland jeden Tag um ihre Existenz und ihr Überleben kämpfen müssen! Es gibt Frauen, die auch heute, im Hier und Jetzt, von jedem hier anwesenden Mann als leicht zu bekommenes Sexobjekt, als Freiwild oder als Fetisch betrachtet werden! Es gibt Frauen hier in Deutschland im Jahre 2021, die ihren Job verlieren und nie wieder einen Job bekommen, nur weil sie das sind und sein wollen, was sie sind: Frauen. Es gibt Frauen, die auch heute noch, im 21. Jahrhundert, in Frauenschutzräumen unwillkommen sind.

Die Selbstmordrate dieser Gruppe von Frauen liegt hier in Deutschland bei ca. 20%. Mindestens 50% aller Frauen aus dieser Gruppe denken ernsthaft über Selbstmord nach!

Frauen wie wir, also mit einer transgeschlechtlichen Variante der Geschlechtsentwicklung, sind sogar staatlich anerkannte Frauen, mehrfach gutachterlich geprüft und mit Brief und Siegel!

In den letzten fünf bis zehn Jahren hat die Sichtbarkeit von geschlechtsvarianten (transgeschlechtliche) und nonbinären Menschen immens zugenommen. Selbstbewusst und laut fordern sie ihr Recht auf Selbstbestimmung und gesellschaftliche Akzeptanz ein.

Im Gegenzug werden aber auch immer mehr Feminist*innen sichtbarer und lauter. Sie haben Angst um ihre eigene Unversehrtheit und um ihre Schutzräume. Sie sprechen geschlechtsvarianten Frauen ihre Weiblichkeit, ihr Frau-Sein ab und bringen sie in unmittelbaren Zusammenhang mit Pädophilie und Vergewaltigungen.

Im Jahre 2011 urteilte das Bundesverfassungsgericht: “Es ist wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis, dass die Zugehörigkeit eines Menschen zu einem Geschlecht nicht allein nach den äußerlichen Geschlechtsmerkmalen im Zeitpunkt seiner Geburt bestimmt werden kann, sondern sie wesentlich auch von seiner psychischen Konstitution und selbstempfundenen Geschlechtlichkeit abhängt.”

Mit diesem Urteil wurde ein uraltes, menschenverachtendes Relikt aus dem Transsexuellengesetz gestrichen: Die Notwendigkeit der geschlechtsangleichenden Operation für die Vornamens- und Personenstandsänderung. Ebenfalls mit diesem Urteil wurde entschieden, dass es rechtlich natürlich auch Frauen mit Penis geben kann und darf, so wie es auch Männer mit Vulva geben kann und darf.

So lange haben wir gekämpft um gesellschaftliche und auch rechtliche Akzeptanz zu erfahren und müssen uns nun der breiten Front von Feminist*innen gegenüber sehen, die uns diese Akzeptanz und dieses Recht wieder wegnehmen wollen.

Ja, natürlich müssen wir uns einer Urangst der Frauen stellen und diese ernst nehmen! Gerade und vor allem lesbische und feministische Frauen erfahren häufig körperliche und sexuelle Gewalt und Ausgrenzung und sie haben sich gewisse Schutzräume hart erkämpft. Dies müssen wir geschlechtsvariante Frauen respektieren.

Es ist jedoch absolut und völlig falsch, deshalb allen geschlechtsvarianten Frauen ihr Frau-Sein und ihre Weblichkeit abzusprechen, sie als perverse Männer abzustempeln und pauschal mit Gewalttätern, Pädophilen und Vergewaltigern in einen Topf zu werfen! Die aktuelle Debatte um Selbstbestimmung, Frau-Sein, Schutzräume und Feminismus stigmatisiert geschlechtsvariante Menschen, insbesondere Frauen, erneut als vermutliche sexuelle Gewalt- und Straftäter und die eigentlichen, cisgeschlechtlichen Männer, die die Statistiken sexueller Gewalt anführen, verschwinden dabei aus dem Blick.

Das ist nicht nur falsch, sondern vor allem auch gefährlich! Denn das erinnert nur zu sehr an die Nationalsozialistische Diktatur und Herrschaft unter der homosexuelle, sexualitäts- und geschlechtsnonkonforme Menschen stigmatisiert und ermordet wurden!

Die Aussage von Feministinnen, dass eine Frau nur eine Frau ist, wenn sie mit einer Vulva geboren wurde (J. K. Rowlings) ist nicht nur stigmatisierend und diskriminierend, sondern schlicht und einfach auch falsch.

Die Frauen der Frauenschutzorganisation Terre Des Femmes e.V. sprechen uns unser Frau Sein ab, indem auch sie sagen: “ja wir stehen für die Rechte aller Frauen – solange sie mit einer Vulva geboren wurden”. Im gleichen Atemzug stellen sie uns auf eine Stufe mit Vergewaltigern, indem sie uns nicht in ihren Schutzräumen wie Frauenhäusern oder Damentoiletten haben wollen.

Im Gegensatz zu diesen Feministinnen, die uns unser Frau Sein, das Recht auf Selbstbestimmung und auf körperliche Unversehrtheit absprechen wollen, werden und wurden wir geschlechtsvariante Frauen sogar von höchst richterlicher Stelle und anhand von zwei unabhängigen Gutachten staatlich als Frauen anerkannt!

Wir sind staatlich rechtlich hoch offiziell dazu befugt, uns Frauen nennen und uns in eben diesen Schutzräumen der Frauen aufhalten zu dürfen.

Jeder geschlechtsvariante Mensch der anhand des Transsexuellengesetzes mit zwei unabhängigen Gutachtern und mit einem richterlichen Beschluß seinen Geschlechtseintrag hat ändern oder bestätigen lassen, ist genau dort richtig, wo er oder sie sich aufgrund seines Geschlechts hin verordnet.

Nur weil einige selbsternannte Schutzengel der Weiblichkeit und des Frau Seins uns dieses Recht absprechen wollen, macht es das deshalb nicht weniger zu unserem Recht!

Kein Mensch, weder Frau noch Mann, macht diese Angleichung zum Spaß, aus freien Stücken oder als Konsequenz einer Entscheidung!

Wir werden wie Dreck behandelt, wie im Zoo angestarrt, diskriminiert, geschlagen, beleidigt. Wir verlieren unsere Jobs und unsere Freunde, viele von uns verlieren sogar ihre Familie. Ehen gehen in die Brüche, Kinder wenden sich von uns ab. Wir werden in der Öffentlichkeit oder in den sozialen Medien ausgelacht und öffentlich als perverse Monster und Psychopathen angesehen. Nicht selten werden wir für pädophile Handlungen oder Vergewaltigungen verantwortlich gemacht!

Niemand macht so etwas zum Spaß oder aufgrund einer Entscheidung!

Niemand entscheidet sich mal eben dazu, die eigenen Eltern vor den Kopf zu stoßen und zu verlieren! Niemand entscheidet sich mal eben dazu, vom eigenen Kind verstoßen zu werden. Niemand entscheidet sich mal eben dafür, die eigene Familie, die geliebte Frau zu verlieren. Niemand entscheidet sich mal eben dafür, eine Ehe zu zerstören! Niemand entscheidet sich dafür, in der Öffentlichkeit angestarrt und ausgelacht zu werden! Niemand entscheidet sich mal eben dafür, den Job zu verlieren und womöglich nie wieder einen Job zu bekommen!

Auch heute noch, wird im Durchschnitt weltweit täglich ein transgeschlechtlicher Mensch aufgrund seiner Transgeschlechtlichkeit brutal gefoltert und ermordet! Auch heute noch bringen sich fast 20% aller transgeschlechtlichen Menschen um (Suizid) weil sie mit dem Druck, der Diskriminierung und den Anfeindungen nicht klar kommen!

Solch ein Verhalten ist menschenfeindlich und verachtend gegenüber geschlechtsvariante Personen.

“Transphobie” ist hierfür das falsche Wort. Das ist keine Phobie! Niemand kann etwas für eine Phobie oder Angst! Aber jeder Mensch kann sich dafür oder dagegen entscheiden, ein Arschloch zu sein!

Hierbei geht es klar um Volksverhetzung. Es wird so dargestellt, als wären wir Männer, welche schwerst gestört in ihrer “Geschlechtsidentität” seien.

Als Peerberaterin sehe ich regelmäßig die Scham, die Schmach und das körperliche und psychische Leiden von hilfesuchenden Personen. Da wird über angebliche Gefahren einer frühen Transition fabuliert und gefordert, dass wir uns geflissentlich begutachten lassen sollen – wie Schwerstverbrecher, mit zwei Gutachten bei der Vornamens- und Personenstandsänderungen. Es wird die Angst verbreitet, wir könnten das nur machen wollen, weil wir in persönliche Schutzräume von Frauen eindringen wollen.

Menschen, die von Geburt an weiblich denken und fühlen, weibliche Wünsche haben, weibliche Vorstellungen haben von Beziehungen, von Liebe, vom Leben, weibliche Empfindungen und weibliche leibliche Regungen haben, diesen Menschen, die eindeutig weiblich sind, ihr weibliches Sein absprechen zu wollen, nur weil sie mal ein männliches Genital zwischen den Beinen hatten, das ist Trans-ausschließender radikaler Feminismus, das ist Transfeindlichkeit, Transhass und nichts anderes!

Frauen, die andere Frauen aufgrund eines simplen Hautanhängsels zwischen den Beinen ausschließen und ihnen ihr Frau Sein absprechen, sind TERFs, nichts anderes und diese Frauen müssen es sich dann auch gefallen lassen, dass man sie so nennt. Insbesondere dann, wenn diese betroffenen Frauen sogar bereits angeglichen sind und als Frauen auch vor dem Gesetz anerkannt sind! Denn spätestens dann ist es sogar offene Diskriminierung, die man strafrechtlich verfolgen könnte!

Klartext:

  • Keine Frau, insbesondere keine Frau mit transgeschlechtlichem Hintergrund, möchte irgendeiner anderen Frau irgendetwas streitig machen. Schon gar keinen Schutzraum wie eine Toilette! Wir sind selbst froh, wenn wir einfach in Ruhe gelassen werden!
  • Keine Frau, insbesondere keine Frau mit transgeschlechtlichem Hintergrund, macht eine Angleichung inklusive Hormonbehandlung, mehrere schwere, Körper verändernde Operationen, Vornamens- und Personenstandsänderung, nur um sich an kleine Mädchen heran machen zu können. Die Gefahr geht nicht von uns aus, sondern von Männern, die ihren Trieb nicht im Zaum haben!
  • Keine Frau, insbesondere keine Frau mit transgeschlechtlichem Hintergrund, hat auch nur irgendein Interesse daran, andere Frauen zu vergewaltigen! Die Gefahr geht nicht von uns aus, sondern von Männern, die ihren Trieb nicht im Zaum haben!
  • Mit dem Recht auf Selbstbestimmung und Gleichbehandlung nehmen wir keiner anderen Frau etwas weg! Wir haben die gleichen Rechte wie jede andere Frau auch und nur diese fordern wir ein.

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