
Neue Wege und neue Chancen - Zurücklassen, was mir nicht gut tut
Ich sollte nur das tun, was mir Spaß macht
Viel zu lang habe ich hier nichts mehr geschrieben. Aber es gab auch nicht sonderlich viel zu berichten. Doch etwas Neues gibt es nun:
Gestern, am Dienstag, den 4. Februar 2025, habe ich meinen Rücktritt vom Bundesvorstand und den Austritt aus der Partei mut erklärt. Ich habe für mich festgestellt, dass ich mit der Partei mut nicht weiter komme und ich selbst die Partei mut nicht wirklich unterstützen kann. mut hat ihren Haupteinflußbereich nun einmal in Bayern und mit 4 oder 5 Mitgliedern in Baden-Württemberg kann man nicht viel leisten. Ich habe beschlossen, meinen Platz frei zu machen für jemanden, die*der sich deutlich mehr politisch für diese Partei einsetzen kann. Nichts desto Trotz bleibe ich natürlich der Partei erhalten. Wenn auch nur als Infrastrucure Admina. Ich betreue technisch natürlich weiterhin den Server, die Webseite, die Cloud und was so alles dazu gehört.
Auf zu was Neuem!
Ja, aber was? Tatsächlich bin ich müde und erschöpft. Ich habe momentan einiges an Mut verloren - nicht nur eine Partei mit dem gleichen Namen. Es wird immer schlimmer. Nicht nur bei uns in Deutschland, sondern in der ganzen Welt. Haben die Menschen wirklich nichts aus der Geschichte gelernt?
An seinem ersten Tag im Amt beendete Präsident Donald Trump die Verwendung von staatlichen Diversitäts-, Gleichstellungs- und Inklusionsmaßnahmen (DEI: "Diversity", "Equity" und "Inclusion") bei der Einstellung von Mitarbeitern und bei der Vergabe von Aufträgen auf Bundesebene. Dieser erste Tag war der 20. Januar 2025. Dies war der Tag seiner Vereidigung und seiner Amtseinführung und es war der Tag, an dem er direkt die ersten Dekrete über die Einstellung dieser sogenannten DEI Programme unterzeichnete.
Ausgerechnet der 20. Januar! Denn es war ausgerechnet der dritte Montag im Januar, der Tag, an dem man in den USA eigentlich den "Martin Luther King Day" feiert, ein US-amerikanischer nationaler Gedenk- und Feiertag für den im Jahre 1968 ermordeten Martin Luther King.
Ich könnte gar nicht so viel essen, wie ich kotzen wollte.
Die Frage, ob es ein Versehen oder Absicht gewesen sei, stellt sich für mich nicht. Die Amis sind sehr stolz auf ihre Geschichte und auf ihre Feiertage. Einen nationalen "Martin Luther Kind Day" vergessen die nicht einfach so, nur weil ein Trump als Präsident vereidigt wird. Der alte und neue Nazi - entschuldigung - als Straftäter verurteilte neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, unterzeichnet ausgerechnet am Martin Luther King Tag Dekrete, die genau das, was Martin Luther King damals erreicht hat, wieder zunichte machen.
Und als sei das nicht schon genug, erklärt er alle Queere Menschen in den USA zu Freiwild. Dass das passieren würde, war eigentlich jedem Menschen klar. Um so schlimmer und erschreckender ist es, wenn man bedenkt, dass über 52% aller Amerikaner diesen Clown (wieder) gewählt haben!
Apropos Clown. Ein indisches Sprichwort sagt: Wenn ein Clown in einen Palast einzieht, wird er nicht zum König, sondern der Palast wird zum Zirkus. Ich glaube noch treffender kann man es nicht ausdrücken.
Jeder zweite US Bürger, der wählen durfte, ist ein Nazi, ein Faschist, ein Verleumder des Holocaust und es ist jedem zweiten US Bürger völlig egal, ob Menschen mit dunklerer Hautfarbe, einer anderen sexuellen Orientierung oder einem Geschlechtswissen, das nicht in ihre Schablonen passt, gehängt, gevierteilt, verbrannt oder anders gemeuchelt werden.
Darf ich das so pauschalisieren? Ja! Denn es ist die Wahrheit.
Jeder zweite US Bürger hat diesen Mann wieder gewählt, in gutem Wissen, was er vor hat. Denn wir alle wussten, was er vor hat.
Große Firmen stehen auf der Liste der "Human Rights Campaign and Freedom for All Americans Business Statement on Anti-LGBTQ+ Legislation". Die Unterzeichner dieser Liste haben erklärt, sich gemeinsam gegen die Welle von Anti-LGBTQ+-Gesetzen in den Bundesstaaten der USA entgegen zu stellen, von denen viele speziell Transgender-Jugendliche schädigen. Auf dieser Liste stehen große Namen wie: Amazon, American Airlines, American Express, Apple, AT&T, Atlassian, Autodesk, BASF und Bayer, DELL, Dropbox, Electronic Arts (EA), Github, GoDaddy, Google, Hewlett Packard, IBM, IKEA, Intel, Meta, Microsoft, Oracle, Paypal, PepsiCo, Twitter Inc und Viele, Viele mehr.
Nun, mindestens drei große Namen können wir von dieser Liste wieder streichen. Nämlich Amazon, Meta und X (Twitter Inc.).
Amazon ist das letzte große Unternehmen, das seine Gleichstellungsprogramme zurückschraubt. Erklärungen, die sich für „Gleichberechtigung für Schwarze“ und „LGBTQ+-Rechte“ einsetzen, sowie jegliche Erwähnung von „Transgender“ wurden bereits im Dezember von Amazons Website entfernt, wie die Washington Post berichtete. Auf der Website von Amazon hieß es zuvor, das Unternehmen stehe „in Solidarität“ mit schwarzen Mitarbeitern und Kunden und unterstütze „Gesetze zur Bekämpfung von Fehlverhalten und rassistischer Voreingenommenheit bei der Polizeiarbeit, Bemühungen zum Schutz und zur Ausweitung des Wahlrechts sowie Initiativen, die bessere Gesundheits- und Bildungsergebnisse für Schwarze ermöglichen“. Auch die Erklärungen des Unternehmens zur Unterstützung von Gesetzen auf Bundes- und Landesebene, die den rechtlichen Schutz von Transmenschen garantieren, und die Angabe der innerbetrieblichen Leistungen für Transgender-Mitarbeiter wurden entfernt.
Im Januar erklärten Meta und Mark Zuckerberg die Einstellung der Faktenchecks und die Änderung von Moderationsrichtlinien hinsichtlich geschlechtlichen Vielfalten. Seit dem ist es auf Facebook wieder erlaubt zu schreiben: Eine trans Frau sei keine "sie" oder "er", sondern ein "es" oder das trans oder auch homosexuelle Menschen psychisch krank seien.
Und wie X, ehemals Twitter danke Elon Musk zu solchen Themen steht, ist ebenfalls kein großes Geheimnis.
Trumps Haltung und rechtsgerichtete Kampagnen haben dazu geführt, dass große Unternehmen, darunter Meta und Amazon, ihre Gleichstellungsinitiativen zurückgenommen haben. Walmart, Ford, Lowe's, Harley-Davidson und Jack Daniel's hatten bereits ihre Programme für Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI) angesichts einer Kampagne des rechten Aktivists und ehemaligen Musikvideo-Regisseur Robby Starbuck aufgegeben. McDonald's kündigte vor kurzem an, dass sie diesem Beispiel folgen würden. Sie alle knicken ein und verbeugen sich HINTER Donald Trump, um ihm direkt und ohne Umschweife (Gleitmittel) in den Arsch zu kriechen.
Und hier bei uns in Deutschland?
Die vorgezogenen Bundestagswahlen stehen an und die rechten Stimmen sind so laut wie nie. Afd und BSW (AfD 2.0) buhlen am äußersten rechten Rand um Wähler*innen und die CDU, in Persona Mr. Burns - entschuldigung - Fritze Merz tut sein Übriges, um die Symphatien eben dieser AfD Wähler zurück zu gewinnen.
Trans* Menschen und Angehörige der LGBTIQ+ Gemeinde müssen sich jeden Tag mehr für Gewalt und sogar um ihr Leben fürchten.
Ich bin müde und erschöpft. Und ich habe Angst. Angst um meine Zukunft und die Zukunft meiner Brüder und Schwestern.
Aber noch gibt es Hoffnung!
Jeden Tag stehen die Menschen in Deutschland auf! Seien es Hundertausend vor der Parteizentrale der CDU, oder Hunderte, gar Tausende an anderen Orten in Deutschland. Ja, es gibt noch Hoffnung! Denn viele Menschen stellen sich dagegen. Sie stemmen sich gegen den Rechtsruck in Deutschland und stehen für unsere Demokratie ein. Diese Menschen geben mir Hoffnung! Danke!
Doch was steht bei mir an? Wie werde ich nun weiter machen? Werde ich überhaupt weiter machen?
Ich werde weiter kämpfen! In irgendeiner Form werde ich weiter kämpfen! Für unsere Demokratie und für unsere Rechte!
Ich habe bereits Kontakt zu VOLT aufgenommen. Vielleicht ist das was für mich. Ich werde mir das genau anschauen. Aber vielleicht wird es auch keine Partei Mitgliedschaft mehr, ich weiß es noch nicht.
Aber ich werde weiter kämpfen!
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