Meine GaOP – Tage 5 und 6 nach der Operation – Stent und Katheter

Hallo liebe*r Besucher*in,

so, es sind wieder einige Tage vergangen und ich habe schon wieder genug erlebt hier in der Klinik, um meinen nächsten Beitrag zu verfassen und Dich auf dem Laufenden zu halten.

Tag 5 nach der Operation – Stent kommt raus

Der Freitag, also Tag 4 nach der Operation und Tag 1 nachdem der Verband abgenommen wurde, war recht ereignislos und langweilig, weshalb ich den nun einfach übersprungen habe.

Am Samstag, also Tag 5 nach der Operation am Montag, sollte nun also mein Stent heraus genommen werden. Der Stent ist ein Platzhalter aus Schaumstoff oder einem ähnlichen Material, der in der Neovagina platziert wurde, um die Wände der Vagina anzudrücken und anwachsen zu lassen.

Am Samstag morgen fand die alltägliche Visite erst gegen 10 Uhr statt und diesmal auch nur durch eine der Ärztinnen, ohne Dr. Markovsky.

Diese Ärztin schaute sich die Bescherung unten herum genau an und teilte mir dann mit, das sie in etwa einer Stunde dann den Stent entfernen wird. Ich schluckte deutlich, hatte ich doch meine eigenen Vorstellungen, wie unangenehm das werden würde.

Tja und dann war es so weit und ich wurde in das Behandlungszimmer gerufen.

Ich sollte meine Hose ausziehen und mich auf einen dieser typischen Gynäkologie-Stühle setzen, mit weit gespreizten Beinen und den Füßen auf diesen Abstellflächen.

Die Ärztin setzte sich vor mich hin, zwischen meine Beine und machte mein Schmuckkästchen erst einmal ein wenig von Wundwasser und Blut sauber und desinfizierte erst einmal alles. Dann begann sie vorsichtig an diesem Stent zu ziehen………………..

Ich möchte Dich jetzt nicht mit Details langweilen, aber es war eine Prozedur von ein oder maximal zwei Minuten Dauer, die mir vorkam wie eine halbe Stunde.

Es war einfach ganz, ganz extrem unangenehm, fühlte sich so ein wenig an, wie als wenn man den ganzen Darm heraus zieht und wollte einfach nicht aufhören. Man erwartete einfach jeden Moment ganz, ganz große Schmerzen, die aber dann doch nicht kamen.  Im Grunde war es auch gar nicht schmerzhaft, sondern einfach nur extrem unangenehm.

Und plötzlich ploppte dann der Stent wie von alleine heraus und es war eine Erleichterung, wie sonst was. Ich fühlte deutlich, das dieser Fremdkörper heraus war und es war wunderschön.

Als ich dann schlussendlich, nachdem mich die Ärztin unten herum noch einmal gereinigt hat und eine Creme in die Neovagina geschmiert hatte, vom Stuhl aufstand, sah ich die Bescherung, die ich hinterlassen hatte. Es sah aus, wie auf eine Schlachtbank, als ob ein Schwein geschlachtet worden war. Aber das sei wohl sehr normal, so sagte die Ärztin.

Tag 6 nach der Operation – Der Katheter kommt raus – und wieder rein

Dann kam der Sonntag morgen und gestern war mir schon gesagt worden, das an diesem Tag nun also der Katheter heraus gezogen werden sollte.

Nun, wie sieht das aus? Aus der Blase heraus kommt ja der Harnleiter und direkt unterhalb der Blase ist ein Schließmuskel, der das Urin in der Blase hält, oder es heraus laufen lässt. Der Katheter steckt von außen in der Harnröhre und geht durch den Schließmuskel hindurch bis fast in die Blase und so wird verhindert, das der Schließmuskel dicht machen kann. Deshalb läuft alles, was ich oben hinein schütte, direkt unten wieder raus in den Katheterbeutel, nachdem natürlich alle Nährstoffe und so herausgefiltert wurden.

Nach der obligatorischen Visite, auch wieder um 10 Uhr von einer einzelnen, sehr jungen und hübschen Ärztin, wurde ich dann gegen 11 auch wieder ins Behandlungszimmer geholt.

Da ich vorher noch nie einen Katheter drin hatte, hatte ich entsprechend Angst, wie das sein wird, diesen zu ziehen. Doch nach anfänglichem sauber machen durch die Ärztin und dann einem kurzen Zug am Katheter, war dieser schon draussen und es hat überhaupt nicht weh getan, war nur ein wenig unangenehm gewesen.

Nun hieß es also, wieder von selbst zu pinkeln und ungefähr eine Stunde später ging ich dann auch auf Toilette und versuchte mein Glück.

Ich weiß ja nicht, ob Du jemals einen Harnwegs-Infekt hattest, so eine Unterkühlung mit Entzündung der Harnwege. Diese Schmerzen beim Wasser lassen, sind echt ganz eklig und wünscht man dem ärgsten Feind nicht.

Recht ähnlich ging es mir in dem Moment wo ich auf der Schüssel saß und verzweifelt versucht habe, auch nur einige Tropfen heraus zu bekommen. Es tat höllisch weh und was da kam, war nicht der Rede wert, passte locker in einen Fingerhut.

Nun gut, dachte ich. Das muss sich alles noch etwas regenerieren, dachte ich. Also liess ich es erst eeinmal auf sich beruhen und wartete.

Zwischendurch bekam ich dann noch Besuch von ganz, ganz lieben Freunden und ich vergaß mein Problem.

Als diese dann wieder weg waren, es war so gegen 17 Uhr, wollte ich es erneut versuchen, denn langsam merkte ich, wie die Blase echt voll wurde.

Also gleiches Spielchen wieder. Auf die Schüssel gesetzt und versucht zu entspannen und einfach laufen zu lassen. Die Schmerzen waren mit den beim ersten Versuch identisch und diesmal kam… rein gar nichts heraus, nicht ein Tropfen.

Langsam machte ich mir dann schon Sorgen, doch ich beschloss noch einmal zu warten und es ein wenig später noch einmal zu versuchen.

Nachdem ich dann gegen 21 Uhr immer noch nicht pinkeln konnte, meldete ich mich bei der Dienst habenden, sehr jungen und attraktiven Ärztin, die am morgen auch die Visite gemacht hatte. Um 21:30 machte Diese dann ein Ultraschall und sah, das die Blase tatsächlich sehr voll war, also hatte ich wohl ein Problem.

Und zwar war mein Blasen-Schließmuskel zwar willig, doch eine Schwellung versperrte dem Urin den Weg nach draußen.

Also Entscheidung: Katheter muss wieder rein.

Sie versuchte es sehr behutsam, doch da sie noch sehr wenig Erfahrung hatte, verletzte sie den Schwellkörper der Harnröhre und es fing gewaltig an zu bluten… so richtig.

Also rief sie dann gegen 22:00 Uhr Dr. Markovsky an und bat ihn zu kommen. Etwa zwanzig Minuten später war er dann da: Zu der Zeit saß ich bereits fast eine Stunde in diesem Gynostuhl und die ganze Zeit über in der wir auf Dr. Markovsky gewartet hatten, hat die Ärztin beinahe verzweifelt versucht, die Blutung zu stoppen.

Dr. Markovsky war dann wirklich sehr nett, obwohl wir ihn vermutlich schon aus dem Bett geklingelt hatten.

Er führte mir dann sehr behutsam den Katheter ein. Problem an der Sache: durch die Blutung war Blut in die Blase gelangt, was dazu führen könnte, das der Katheter verstopft. Also musste der plötzlich dann doch wieder raus und ein anderer Katheter musste rein, mit dem man gleichzeitig Spülflüssigkeit in die Blase spülen konnte.

Tja…. Und so habe ich nun knapp zwei Stunden auf dem Gynostuhl verbracht, Katheter rein, Schwellkörper Aua, Katheter nochmal rein, Katheter raus, anderer Katheter rein, Neovagina spülen….

Ich muss dazu sagen, ich war die ganze Zeit über total verkrampft, habe teilweise geweint, war total flatterig, Kreislauf instabil, etc…. Weil ich einfach furchtbare Angst hatte. Ich hatte noch nie einen Katheter rein bekommen, vor allem noch nie bei vollem Bewusstsein. Und durch meine Erlebnisse (Vergewaltigungen, etc) bin ich halt sehr traumatisch.

Nun, das waren die letzten zwei Tage.

Jetzt ist es schon wieder Montag, also der 7. Tag nach der Operation. Gestern Abend war die Geschichte mit dem Katheter. Ich liege hier in meinem Bett und schreibe diesen Beitrag.

Morgen, also am Dienstag, soll der Katheter nun wieder entfernt werden und dann sehen wir, ob es dann mit dem Pinkeln klappt. Sollte die Schwellung jedoch immer noch da sein und es nicht klappen, kommt der Katheter halt noch mal für zwei Tage rein. Nun ja, warten wir’s ab.

Ich berichte weiter.

*Kisses*
Christin

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